(Glücksburg) Nachdem Marco und ich im Winterurlaub 2014, bei unsagbar schlechten Sportlergetränken, beschlossen die Königsdisziplin in Angriff zu nehmen, folgte dann im August die Anmeldung und Buchung der Unterkunft zum OstseeMan 2015.
Es begann im Dezember eine gut zehn monatige Vorbereitung, verbunden mit ca. 10-15h Training in der Woche, einem Trainingslager im April (Harz), einem spontanen Trainingslager an der polnischen Ostsee und etlichen Entbehrungen, viel Unterstützung von der Familie und Freunden, die oft das Betreuen der Kinder übernahmen.
Nach den mental und körperlich anstrengenden Monaten mit ca. 150 Schwimmkilometern, 4000km Rad und um die 1000km Laufen fieberten wir denkbar gut vorbereitet den 02.08.15 entgegen.
Am Freitag vor dem Wettkampf machten wir uns mit unserem kleinen Fanclub (Tabea, Skyelin, Skadi, Sabine, Marvin, Moni, Olli, Wilfried, Viola, Ricardo und Anja) auf dem Weg in den hohen Norden.
Samstagvormittag ging es mit dem Rennrad zum „warm-up“ um uns mit der Radstrecke vertraut zu machen. Diese war leider an einer Stelle schlecht ausgeschildert, so dass aus lockeren 30km knapp 60 stressige wurden. Die Einweisung zum Wettkampf haben wir damit auch verpasst. Anschließend war aber genug Zeit für die Anmeldung und den „check-in“, wobei die Jungs vom Bike-Service noch meine Kassette festzogen J und unsere Schaltungen justierten.
Sonntag 4.30Uhr klingelte der Wecker, nach dem „Frühstück“ 5.15Uhr war dann Abfahrt ins ca. 20km entfernte Glücksburg. Wir bereiteten erst die Räder (Getränke, Gels usw.) vor um uns anschließend mit reichlich Vaseline zu salben und uns in die Neo` s zu zwängen. Zum Einschwimmen blieb jetzt auch kaum noch Zeit.
6.45Uhr alle aus dem Wasser, an den Strand hinter der Startlinie. Es folgten 15min Gänsehautmoment-die Hymnen der teilnehmenden Nationen wurden angespielt.
…10…9…8…7…6…5…4…3…2…1 Bääähhhm-Massenstart.
Marco und ich schauten uns das in Ruhe an, um nicht schon am Anfang von den Armen und Beinen er über 800 Athleten „erschlagen“ zu werden.
Die Ostsee hatte zwar nur 16,5°C, dafür herrschte kaum Wind und das Wasser war Spiegelglatt. Nach dem anfänglichen Gedränge fand ich dann nach der ersten Boje schnell meinen Rhythmus und konnte die 3,8km gleichmäßig schwimmen. Immer den Sonnenaufgang beim Atmen/Orientieren im Blick.
Angefeuert von den Massen und persönlichen Fanclub ab aufs Rad. Jetzt hieß es bei guten äußeren Bedingungen (um die 20°C und kaum Wind) die 180km (6 Runden a´30km mit insgesamt ca. 1200 Höhenmetern!) nur nicht über pacen. Meine Beine fühlten sich nach jeder Runde gut an, so dass ich auf der landschaftlich schönen aber auch technisch und körperlich anspruchsvollen Strecke einen sehr zufriedenen Radsplit absolvierte.
Der Wechsel auf die Laufstrecke funktionierte reibungslos, jetzt also noch 42,195km auslaufenJ. Hier galt es 5 Runden a´ 8km zu überstehen, welche sich ebenfalls als sehr anstrengend erwiesen. Entlang der Promenade, am Ufer der Ostsee, bis in die Stadt mussten immer wieder kleinere und größere kräftezehrende Hügel überwunden werden. Nach dreieinhalb Runden (ca.32km) kam dann der befürchtete psychische und physische Knackpunkt. Nochmals angepeitscht vom Fanclub und den unglaublichen Zuschauern in der Stadt wurden nochmal alle Kräfte zusammengerissen.
Am Ende des „längsten Tag des Jahres“ konnten wir beide unsere Erwartungen bzw. Leistung deutlich übertreffen- Das Versprechen an die Kinder: „Wir sind zum Sandmann zurück.“ :-) FINISH-IRONMAN
Ein besonderer Dank gilt nochmal unseren Frauen, Familienangehörigen, Freunden, Trainingspartner, Ricardo und Marvin für das Coaching vor und während des Wettkampfes, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre!
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