(Arendsee) Sommerzeit ist Urlaubszeit, gerade Ende Juli und Anfang August düsen viele Sachsen-Anhaltiner los, ob nun Ostsee, Türkei oder sonst wo hin, bloss weg aus Sachsen-Anhalt. Dennoch fanden über 400 Athleten den Weg in den Luftkurort Arendsee, um beim diesjährigen Arendsee-Triathlon dabei zu sein. Auch elf Hasselaner Triathleten fanden sich ein, sechs starteten auf der olympischen Distanz (Christine, Andreas, Christian, Dennis, Erik und Stefan) sowie Matthias als Wettkampfrichter und drei starteten beim Volkstriathlon (Dirk, Mathias und Florian). Wer jetzt aufgepasst hat, weiß, dass da einer fehlt: Robert war "nur" zum Anfeuern angereist.
Über rege Teilnahme musste sich die Veranstalter keine Sorgen machen, denn durch die deutschen Polizeimeisterschaften, welche mit in den Wettkampftag eingebettet waren, gab es genug Bewegung in Arendsee. Doch bevor die Gesetzeshüter ins Wasser springen durften, startete der Goyer-Spielzeugwelt Kindertriathlon um 9 Uhr. Hierbei mussten die jungen Sportler 200 Meter Schwimmen, fünf Kilometer Rad fahren und einen Kilometer Laufen. Nachdem die Kinder im Ziel waren, ging es für die Polizei schon auf die „Queen“. Der Mississippi-Dampfer „Queen“ spielte an diesem Tag eine wichtige Rolle, denn er fuhr die Athleten raus auf den Arendsee, damit sie dann, einen Wasserlinienstart hinlegen konnten. Viermal musste der Dampfer ablegen, einmal für die Polizisten, einmal für die Olympischen und zweimal für die Volkstriathleten.
Kurz vor 10 Uhr sprangen dann die Polizisten vom Dampfer und absolvierten eine 1,5 km Schwimmdistanz, 40 Kilometer lange Radstrecke und eine 10 Kilometer lange Laufstrecke. (Da keine HTCler am Start waren, gehe ich nicht weiter hierauf ein).
Um 11 Uhr ging es dann endlich richtig los, der olympische Wettkampf wurde eingeleitet, denn nun mussten Andreas, Christian, Christiane, Dennis, Erik und Stefan auf den Dampfer, um hinaus auf den See zu tuckern. Es war so ein emotionaler Moment, dass der Himmel weinen musste (Regen brauchten wir nun wirklich nicht), denn durch das Wasser wird die Radwendestrecke auf dem Marktplatz zu einer glitschigen Gegebenheit.
Gespannt verfolgten Robert und ich den Wasserstart, leider dauerte es ein wenig bis wir die ersten Schwimmer sahen, wahrscheinlich lag es an unseren trüben Augen. Als erster HTCler kam Erik (übrigens ein gebürtiger Altmärker, lieben Gruß an die Altmark-Zeitung!!!) aus dem Wasser, später Stefan, dann Dennis, Christian, Andreas und Christine. Vor Erik waren aber eine Menge Frauen aus dem Wasser, was uns aufzeigt, dass wir Techniktraining machen müssen, denn an der Kraft kann es eigentlich nicht liegen. Nachdem unsere Sportler ans rettendene Ufer kamen, ging es erst einmal gefühlte 80 Steinstufen an den Kaskaden hoch in den Radwechselgarten, um die Schwimmbrille und Badekappe gegen Räder zu tauschen, um wiederum auf die 13,5 Kilometer lange Radstrecke zu fahren. Diese musste dreimal gefahren werden, wobei die Wendeschleife am Marktplatz sehr heikel ist, denn dort fährt man auf Kopfsteinpflaster, um nicht in den Leitplanken zu landen, muss man abbremsen, um dann wieder Vollgas zu geben. Nach den drei Runden ging es dann für die Athleten auf die 10 Kilometer Laufstrecke rund um den Arendsee. Manch einer ist bestimmt hierbei froh, dass der Arendsee nicht noch größer ist. So kam Erik als schnellster HTCler ins Ziel, dann Stefan, welcher von Christian auf der Radstrecke überholt wurde, doch dann beim Laufen ihn wieder haschen konnte. Als vierter Hasselaner überschritt Dennis die Ziellinie, dann Andreas und last but not least Christine. Erik schaffte es sogar auf den 6. Platz und in seiner Altersklasse auf den goldenen ersten Platz (Landesmeister in seiner AK!). Christine wurde in ihrer Altersklasse Dritte und holte somit die bronzenen Medaille für den Hasselaner Triathlon Club.
Die nächsten, die sich an diesen Tag beweisen durften, waren Dirk und Mathias. Sie starteten in der ersten Welle auf der Volksdistanz (500 m swim, 20 km bike, 5 km run). In der erste Welle starteten die „alten“ Männer (alle, die vor 1980 geboren sind). Dirk schaffte es auf Platz 22 und holte in seiner Altersklasse Bronze. Mathias belegte den 93. Platz. Leider gab es für die Jedermänner keine Medaillen oder Pokale wie im letzten Jahr, weil der Zeitplan zu eng gestrickt war, so Pit Krüger (Mitmoderator der Veranstaltung). Denn am Abend feierte der TVSA seinen 25. Geburtstag beim Arendseeer Lichterfest und deshalb wurde der Jedermannsieg nur kurz gefeiert.
Der nächste und letzte, der mit dem Dampfer herausfuhr war Florian. Er war vollgepackt mit den besten Sachen: Stefans Schwimmbrille auf dem Kopf, Eriks Rennradbrille wartete schon an den Kaskaden auf ihn. Auf dem Boot schnappte er noch einen Gesprächsfetzen auf: „Wenn diese Nervosität vorm Start nicht immer wäre, dann würde es auch Spaß machen!“ meinte ein Starter humorvoll zu seinem Kumpel. Tja, es gibt halt Sachen, die kann man nicht trainieren und ohne den Nervenkitzel würde es doch auch kein Spaß machen. Nach dieser kurzen Überlegeung hüpfte er schon in den Arendsee. Der Wasserlinienstart war sehr komisch, denn während Kersten Friedrich irgendwas vom Dampfer rief, was Flori dazu bewegte, sich weiter von der eigentlichen Startlinie zu entfernen, knallte auch schon der Startschuss. So handicapte Flori sich noch zusätzlich auf seiner „Lieblingsdiziplin“. Während des Schwimmens wäre dieser Riesenminion am Ufer gut gewesen, der irgendwo in Deutschland eine Autobahn lahmlegte – als kleine Orientierungshilfe. Naja angefeuert von den restlichen HTClern kam er diesmal als gefühlter Vorletzter aus den Wasser und konnte allein auf der Kaskadentreppe vier Positionen gutmachen. Und schwupps saß er schon auf seinen Rad und die „Jagd“ begann. Mit Karacho und Tacho fuhr er auf die 10 Kilometer Rastrecke, welche zweimal zu absolvieren war. Er orientierte sich lieber an den Frauen, welche vor ihm waren, anstatt an den Männern, denn soweit hätte er nicht zählen können. Zum Glück gibt es die Rundenstrecke, so kann man erkennen, wer vor einen ist und wer einem folgt. Beim Wechsel vom Rad zum Lauf passierte dann das Blöde, seine Schuhe gingen auf und er musste sie erneut binden, verschenkte Zeit – aber über sowas soll man sich ja beim Wettkampf nicht lange aufregen. Viel schlimmer traf es seinen Kumpel Steven, der nach ein paar kräftigen Tritten auf dem Bike sein Hinterrad ausbauen musste, weil es blockierte, dennoch zog Steven durch. :-) So, weiter ging es auf der 5 Kilometer langen Laufstrecke. Auf den letzten Kilometer löste sich dann wieder der linke Schuh, aber weil Flori ein direktes Duell hatte, zog er mit den offenen Schuh durch, musste sich dann doch aber auf den letzten Metern geschlagen geben. Wie war das nochmal, ein Kilogramm weniger spart 70 Watt? Mal fürs nächste Jahr merken. Dennoch war er zufrieden, mit seiner Leistung zwar nicht, denn irgendwas geht immer mehr, aber diesmal hielt der Einteiler und seine Vereinskameraden warteten bis zu letzt auf ihn.
Das zeigt mal wieder den Zusammenhalt im Hasselaner Triathlon Club: Achso bevor wir es vergessen, Christian ist unser neuster Zugang, damals hatte er ein Gastbeitrag bei uns, doch nun hat er sich dazu entschlossen den HTC beizutreten und man muss sagen, dass er perfekt bei uns reinpasst. Christian, you´`'re welcome!
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Arendsee-Triathlon eine gelungene Ausdauersportveranstaltung ist, die in diesen Jahr zurecht volljährig wurde, denn ohne den Triathlon würde was in Sachsen-Anhalt fehlen. Nicht zuletzt weil es im Land der Frühaufsteher nur zwei olympische Distanzen beim Triathlon gibt (Arendsee und Wischer). Dennoch fällt es deutlich auf, dass sich diese tolle Veranstaltung auf den Schultern weniger stützt, denn schon bei der Anmeldung sah man, dass dort zu wenig Helfer eingesetzt waren (die eingesetzten Helfer hatten deshalb eine höhere Belastung, machten ihren Job aber sehr sehr gut).
Wenn man den Moderatoren folgte, so wurde einem klar, dass die Triathlonfüchse mit knapp unter 100 Mitgliedern ein großer Verein sind, also müssten sich doch genug Leute finden, die sich aktiver ins Vereinsleben integrieren lassen, aber dazu muss man natürlich gewillt sein. Nichts desto trotz, war es eine tolle Veranstaltung, mit sehr guten sportlichen Leistungen. Denn wo, wenn nicht beim Triathlon, hat man noch die Möglichkeit, zeitgleich mit Profis wie Per Bittner und Marcus Wöllner an den Start zu gehen!?!
Nächstes Jahr werden wir auf jeden Fall wieder beim 19. Arendsee-Triathlon an den Start gehen, diesmal mit noch besseren Leistungen, versprochen! ;-P
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