(Rügen/Erik M.) Während einige Hasselaner am Samstag an der Mecklenburger Seen Runde teilnahmen um dort die bekannte Distanz von 300 km zu absolvieren, radelte ich im Rahmen des Rügen-Rund-Radmarathons eine etwas kürzere Strecke.
Bereits im letzten Jahr habe ich mich dafür angemeldet und mit Pablo ein langes Wochenende auf Rügen geplant. Das Wetter hätte die vier Tage von Donnerstag bis Sonntag nicht besser sein können und so stand ich motiviert und voller Vorfreude auf die sonnigen 205 km am Samstag um 08:30 Uhr an der Startlinie auf der Strandpromenade in Binz. Insgesamt gingen 400 Radfahrer aufgeteilt auf sechs Gruppen über fünf Distanzen an den Start. Meine Gruppe war mit etwa 30 Startern sehr überschaubar, was wohl daran gelegen hat, dass eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 30 km/h vorgesehen war. Es bestand jedoch die Möglichkeit sich zurückfallen und von der „langsameren“ Gruppe auffangen zu lassen.
Mit der Polizei voraus und gefolgt von einem Besenwagen des Veranstalters ging es nun über große Straßen und versteckte Wege durch den Nationalpark Jasmund, vorbei am Kap Arkona, über die Wittower Fähre, rüber nach Lauterbach und durch viele andere schöne Ortschaften, deren Namen ich mir nicht merken konnte. Gerne hätte ich öfter Halt gemacht um ein paar schöne Landschaftsfotos zu ergattern, jedoch war man gut beraten den Windschatten der Gruppe nicht zu verlassen, da es sonst beinah unmöglich wäre wieder aufzuschließen. Somit blieb ich immer im Pulk und habe ab und zu auch Führungsarbeit geleistet um nach ein paar Minuten wieder im Windschatten zu fahren.
Nach kleineren Schwierigkeiten in der Kommunikation nach dem Start hat unsere Gruppe sehr gut funktioniert. Auf der Strecke und an den fünf Verpflegungspunkten konnte man sich gut unterhalten. Die Stimmung war zu jeder Zeit super. Die letzten Kilometer fing ich an mich zu fragen, weshalb ich immer an meine Grenzen gehen muss und ob ruhigeres und bedachteres Sporttreiben meinem Körper langfristig gesehen nicht besser täte. Während ich darüber nachdachte wurde das Tempo auf der geraden Strecke zwischen Prora und Binz angezogen. Außer Rand und Band trat ich in die Pedale um die Ausreißer zu packen. Das Blut schoss in meine Beine, ich spürte das Adrenalin in meinem Körper, geschafft. Als einer der ersten erreichte ich Binz, im Ort ging es aufgrund der dichten Verkehrslage gemäßigt zur Seebrücke an der Strandpromenade, welche wir laut Fahrradcomputer mit einem Schnitt von gut 34 km/h und nach einer Zeit von 05:54:04h erreichten. Dort erwartete mich Pablo. Nachdem ich etwas zur Ruhe gekommen bin genoss ich eine Portion Nudeln mit Bolognese und ein kühles Getränk an der Seebrücke. Ein geiler Tag ging zu Ende und ich versprach meinem Körper eine Pause.
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