Ergebnis OPEN WATER Arendsee 20.08.2023

Erik/ Das Arendsee Schwimmen, eine lange Geschichte. Nach mehrjährigem Stillstand entschieden
sich die befreundeten Triathlonfüchse im Jahr 2021 für eine Neuauflage des Freiwasserschwimmens.


Von nun an unter dem Namen „Arendsee OPEN WATER“. Aber nicht nur der Name war neu. Statt der ursprünglich 3,2km langen Seeüberquerung von Schrampe nach Arendsee, werden seit der Neuauflage nun mehrere Strecken angeboten. Vom Kinderschwimmen hin zur Langdistanz, über 3,8km. Für mich ging es auch heute wieder zur diesjährigen Auflage des Arendsee Schwimmens „OPEN WATER“. Je nachdem wie man es hält, kam es heute zur dritten Auflage des neuen Formats, oder gar zur 20. Auflage des Arendsee Schwimmens im Allgemeinen? Ich für meinen Teil darf in jedem Fall die vierte Teilnahme am Arendsee Schwimmen zu meinen Akten legen. Um auf den ersten Satz zurückzukommen und kurz zu erläutern, warum das Freiwasserschwimmen im Arendsee aus meiner Perspektive eine lange Geschichte hat, erlaube ich mir, etwas ausholen zu dürfen. Begonnen hat alles im Jahr 2014. Damals habe ich ganz zufällig beim 8. Havelberg Triathlon zum ersten Mal von diesem Arendsee Schwimmen gehört und kurzerhand entschlossen, einen Tag später, sprich am 20.07.2014, nach Arendsee zu reisen und die kaum vorstellbare Distanz von 3,2km in Angriff zu nehmen. Da ich damals noch als Fahranfänger auf begleitendes Fahren angewiesen war, musste zuhause zuerst etwas Überzeugungsarbeit geleistet werden – erfolgreich!

 

Wie erwähnt, ging es damals in gerader Linie von Schrampe nach Arendsee übers Wasser. Ziel sollte das Strandbad sein und ja, nach einer gefühlten Ewigkeit und etwas unterkühlt erreichte ich nach 1:19:50h das Ziel. Meine Mutter war anscheinend so verstört von der Gewalt, die ich aus ihrer Sicht meinem Körper
angetan habe, dass ich seitdem ohne sie nach Arendsee reisen muss. Ich finde das Schwimmen in offenen Gewässern seit meinen ersten Zügen im See einfach unbeschreiblich schön. Daher freute ich mich sehr über die Wiederaufnahme des Arendsee Schwimmens im Jahr 2021 und startete heute nun das dritte Mal in Folge. Im Jahr 2021 absolvierte ich die 3,8km im Neo in 56:57min und freute mich über einen vierten Platz. Die Freude hielt solange an, bis mir erklärt wurde, dass der Neoprenanzug unter Freiwasserschwimmern verpönt sei und schwimmende Teilnehmer im Neo bei einigen Freiwasserveranstaltungen sogar aus der Wertung genommen werden sollen. Daraufhin zeigte ich mich einsichtig und trat 2022 natürlich ohne Neo an. Ich schmierte mir eine ordentliche Schicht Vaseline auf die Haut und sprang bekleidet in Badehose in das kühle Nass. Wie erwartet glitt ich ohne die hilfreiche Auftriebskraft des Neoprenanzuges um einiges langsamer durchs Wasser und erreichte nach 1:01:00h das Ziel. Auf der 3,8km langen Strecke wurde ich somit 19. und puh, war das beschwerlich. Ein Jahr später war das Ziel definiert. Heute sollte die Stunde in Badehose geknackt werden.

 

Wieder schmierte ich mir ordentlich Vaseline auf die Haut. Bei 22 Grad Wassertemperatur vielleicht etwas übertrieben, aber sicher war sicher. Wie die letzten zwei Jahre befanden sich Start und Ziel für die 3,8km im Strandbad Arendsee. Es sollte eine Gerade von 1900m in die Mitte des Sees geschwommen werden, bevor es geradewegs wieder zurück Richtung Strandbad ging. Auch heute war der Start in Arendsee alles andere als ein Sonntagspaziergang. Nach gut 2,5km wurden allmählich die Arme schwer und das Vorankommen eher zu einem Kampf gegen mich selbst. Als ich kurzzeitig die Orientierung verlor, weil ich keine Bojen mehr lokalisieren konnte und der Strand des Strandbads aus der Schwimmerperspektive sehr breit ist, musste ich kurz anhalten und mir einen Überblick verschaffen. Dabei stellte ich zum einen fest, dass ich ziemlich alleine im Wasser war und zum anderen, viel Wichtigerem, ich konnte das Ziel erahnen. Also auf den letzten mehreren hundert Metern nochmal schön das Wasser vermöbelt, bis meine Fingerspitzen irgendwann festen Untergrund berührten. Also aufstehen, die übrigen Meter Richtung Ziel sprinten, dabei irgendwie versuchen nicht hinzufliegen und piiep, die Zielmatte war erreicht. Die Zeit meines Transponders am Fußgelenk wurde ins System übertragen – die Siegerliste sollte mir verraten, dass ich nach 58:41min das Ziel erreichte und insgesamt auf Platz 3 gewertet wurde. Damit freue ich mich über den ersten kleinen Freiwasserpokal, ganz ohne Zweifel, da ohne Neo. Na gut, wer sucht der findet und beim Blick in die Zieleinlaufliste fiel mir schnell auf, dass, abgesehen vom Sieger, der SC Magdeburg in diesem Jahr unter den Männern kaum auf der Langdistanz vertreten war.

 

Naja, wer vorne sein will, muss eben erstmal am Start stehen. Ich war da und komme gerne wieder. Danke an die Triathlonfüchse für die gewohnt gute Organisation und Aufrechterhaltung der festen Tradition des Schwimmens im Arendsee! Wer keine Angst vor Wasser hat, dem kann ich „Arendsee OPEN WATER“ nur wärmstens ans Herz legen. Hier findet jeder eine passende Distanz.

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